Strukturen und Zentren
Wissenschaftliche Erkenntnis in die Anwendung zu bringen ist angesichts der vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit von zentraler Bedeutung für Forschungseinrichtungen. Der Transfer von Wissen und Technologie wird mittlerweile an Universitäten als „dritte Mission“ neben Forschung und Lehre verstanden. Transferprojekte ermöglichen den innovations- und lösungsorientierten Austausch zwischen Forschung und Akteur*innen in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.
Transferstrukturen sind ebenso vielfältig wie sie wichtig sind. So sind die Partner der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung aktiv in der Politik- und Wirtschaftsberatung unterwegs, engagieren sich in den Bürgerwissenschaften (Citizen Science-Projekten) und bieten Unterstützung bei Start-up- bzw. Unternehmensausgründungen und der Einrichtung von Patenten. Weiterhin wird der Austausch zwischen Lehre, Forschung und Praxis durch Stiftungsprofessuren ergänzt.
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein Zentrum für Wissenschafts- und Technologietransfer gegründet mit dem Ziel, Wissen und Technologien in die Wirtschaft und in die Gesellschaft zu tragen und wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis anzuwenden. Das ZWT ist zentraler Ansprechpartner für anwendungsorientierte Forschung und Kooperation mit Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Zentrum für Angewandte Forschung arbeiten Forschergruppen der Hochschule mit Wissenschaftler*innen aus Wirtschaft, Gesellschaft und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gemeinsam an neuen innovativen Projekten mit starker Transferkomponente. Zu den aktuellen Projekten im Zentrum für Angewandte Forschung gehören verschiedene Kooperationen mit Firmen aus der Region und dem Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik.
Eine der langfristigen Kooperationsmaßnahmen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit regionalen und überregionalen Unternehmen und Institutionen stellen Stiftungsprofessuren dar. Die Hochschule verfügt über Stiftungsprofessuren in den Gebieten der autonomen Systeme, Medizininformatik, Case Management und viele mehr.
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg arbeitet mit 130 Wirtschaftspartnern zusammen und kooperiert bei fast 90% der Forschungsprojekte mit Unternehmen. Weiterhin ist die Hochschule für neue Kooperationen mit Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen verfügbar, um die gemeinsame Forschung oder dem gegenseitigen Wissens- und Technologietransfer zu fördern. Von der Entgegennahme von Aufträgen für Forschung, über gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte bis hin zum studentischen Arbeiten bietet die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten. Darüber hinaus ermöglicht die Hochschule strategische Partnerschaften, die langfristige, substanzielle und umfassende Kooperation über die Bereiche der Forschung, Lehre und Innovation hinaus bildet und unter anderem die Internationalisierung, Recruiting und gesellschaftliches Engagement umfassen kann.
Das Transfer Center enaCom der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn versteht sich als Vermittler, Übersetzer und Katalysator zwischen Wissenschaft und externen Akteur*innen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht es Forschungsergebnisse zum Nutzen der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen und Innovationen aus der Forschung in die Wirtschaft und in die Praxis zu tragen. Das Zentrum berät zu Gründungen/ Start-ups, bietet Ideenchecks und Coachings und unterstützt Forschende bei der Beantragung von Patenten und anderen Schutzrechten rund um ihre Erfindungen.
Um Forschungsergebnisse in die gesellschaftliche und unternehmerische Praxis zu überführen, bündelt das enaCom Kooperationen mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren. Neben Forschungskooperationen betreut das enaCom Transferprojekte der Universität Bonn auf Ebenen der beruflichen Weiterbildung, des Wissens- und Technologietransfers und des gesellschaftlichen Engagements.
Über die Stiftungsprofessuren an der Universität Bonn werden die Einrichtung neuer Lehrstühle und die Exploration neuer, oft praxisnaher Themengebiete, ermöglicht – wie z.B. die Stiftungsprofessur „Global Health – Social and Cultural Aspects“, die soziokulturelle Aspekte in der Organisation von Gesundheitswesen in den Fokus des ganzheitlichen Gesundheitsansatzes von „One Health“ (Gesundheit von Mensch, Tier, Umwelt) rückt.
Durch diese Stiftungsprofessuren, die durch Unternehmen, öffentliche Mittelgeber, wie z.B. Bundesministerien sowie durch Vereine, Stiftungen und Institutionen finanziell gefördert werden, wird die Kooperation zwischen universitärer Forschung und externen Partnern weiter gefestigt.
Darüber hinaus beruft die Universität Bonn gemeinsam mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen neue Professuren, wie z.B. mit den Partnerinstitutionen der Bonner Allianz BICC und DIE.