Aktuelles
Application of Remote Sensing and GIS for Risk Assessment in Monastir, Tunisia
Der Klimawandel und die Urbanisierung haben das Katastrophenrisiko in Städten erhöht und die Notwendigkeit eines effektiven Katastrophenrisikomanagements und einer risikoinformierten Stadtplanung dringend erforderlich gemacht. Allerdings fehlt es oft an aktuellen Daten, die Risikobewertungen unterstützen können. Die immer höhere räumliche und zeitliche Auflösung von Fernerkundungssensoren bietet enorme Möglichkeiten zur Unterstützung von Risikobewertungen in Städten. In einem Pilotprojekt für die Küstenstadt Monastir, Tunesien, wurden multitemporale optische Fernerkundung und räumliche Analysen eingesetzt, um die Bewertung der aktuellen und zukünftigen Gefährdung, Anfälligkeit und des Risikos im Zusammenhang mit Sturzfluten und Küstenerosion zu unterstützen. [Englisch]
When do rock glacier fronts fail? Insights from two case studies in South Tyrol (Italian Alps)
Die Fronten zweier Blockgletscher in Südtirol (Italienische Alpen) brachen am 13. August 2014 ab und lösten Murgänge in ihren talwärts führenden Rinnen aus. Ein multimethodischer Ansatz, der die Analyse von Klima-, Meteorologie- und Bodentemperaturdaten, die Korrelation von Luftbildern sowie geotechnische Untersuchungen und Modellierungen umfasst, führte zur Rekonstruktion der beiden Ereignisse. Eine integrierte Untersuchung statischer prädisponierender Faktoren, sich langsam verändernder vorbereitender Faktoren und möglicher auslösender Ereignisse brachte Licht ins Dunkel der wahrscheinlichsten Gründe für solche Ausfälle. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Auftreten der Frontdestabilisierung an den beiden Blockgletschern nur teilweise durch das Auftreten von Starkregenereignissen erklärt werden kann. [Englisch]
Creating Transdisciplinary Teaching Spaces. Cooperation of Universities and Non-University Partners to Design Higher Education for Regional Sustainable Transition
Anhand der interdisziplinären Zertifikatsprogramme zur nachhaltigen Entwicklung der Universitäten Tübingen und Duisburg-Essen analysieren wir die Potenziale und Herausforderungen von Lehrprogrammen zur nachhaltigen Entwicklung für die Förderung des regionalen Wandels. In Anlehnung an den Mehrebenen-Perspektiven-Ansatz haben wir qualitative Interviews genutzt, um die Gestaltung der Kooperation zwischen der Universität und regionalen Partnern sowie die Schaffung und Integration transdisziplinärer Lernräume zu beleuchten. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die Wirkung solcher Lehrformate auf den regionalen Wandel vor allem in der Bewusstseins- und Netzwerkbildung besteht. [Englisch]
Call for abstracts: INQUIMUS workshop on transformational risk management and Loss & Damage
Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen sind eingeladen, Abstracts für den INQUIMUS-‘on tour’-Workshop zu Transformationalem Risikomanagement und Schäden & Verlust (‘Loss & Damage’) einzureichen: Was sind geeignete Ansätze zur Bewertung von klimabedingten (Rest-)Risiken? [Englisch]
„Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer” (FFVT): Die Facebook-Gruppe ist jetzt online!
Das Projekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer” (FFVT) setzt sich für die Stärkung einer interdisziplinären Flucht- und Flüchtlingsforschung ein. Bisher fehlt dem Forschungsfeld größtenteils ein institutionelles Fundament (mit Professuren, Studiengängen etc.).
Wie digitale Lösungen die Auswirkungen von COVID-19 auf die vertriebene Bevölkerung lindern können
Vertriebene stehen bei der Integration in den Arbeitsmarkt in ihren Gastgemeinden vor vielen Herausforderungen. Außerdem sind sie mit größerer Wahrscheinlichkeit als die Aufnahmebevölkerung in Sektoren beschäftigt, die stark von der COVID-19-Pandemie betroffen sind, wie z. B. in der verarbeitenden Industrie, im Beherbergungsgewerbe und bei Lebensmitteldiensten. Und sie sind meist informell beschäftigt und haben daher keine Arbeitsplatzsicherheit oder Zugang zu sozialen Sicherheitsnetzen während des COVID-19-bedingten Wirtschaftsabschwungs.
COVID-19 und Naturschutz: Krisenreaktionsstrategien, die Mensch und Natur zugute kommen
In diesem Briefing Paper schlagen wir Strategien vor, um die negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Naturschutz im Globalen Süden abzumildern. Viele Zoonosen haben dort ihren Ursprung, und die Lebensgrundlagen sind stark von den natürlichen Ressourcen abhängig. Das Papier befasst sich mit den übergreifenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf Schutzgebiete und andere geschützte Gebiete sowie mit den spezifischen Auswirkungen auf die Sektoren Tourismus und Wildtierhandel, die eng mit diesen Gebieten verbunden sind.
Welche Verteilungsfragen ergeben sich aus der Klimapolitik?
Um katastrophale Folgen für Mensch und Natur zu vermeiden, sind entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels erforderlich. Trotz dieser Dringlichkeit reichen die derzeit umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels nicht aus, um die 2015 in Paris festgelegten globalen Ziele zu erreichen. Ein Grund für die derzeit unzureichende Umsetzung sind die wahrgenommenen negativen Verteilungseffekte. Durch die Verteuerung von Gütern können Klimaschutzmaßnahmen sowohl die Armut als auch die Ungleichheit steigern. Darüber hinaus können sie zu Störungen auf Arbeitsmärkten und mehr Arbeitslosigkeit führen, insbesondere in Sektoren und Gebieten, die von fossilen Brennstoffen abhängig sind. Infolgedessen haben öffentliche Proteste in vielen Ländern die Umsetzung der Klimapolitik bisher blockiert oder verzögert.
Auf in die „grünen Zwanziger“!
Der Earth Day am 22. April steht in diesem Jahr unter dem Motto „Restore Our Earth!“, also der Aufforderung, unsere Erde wieder in Stand zu setzen. Dies kann nicht an einem einzelnen Aktionstag gelingen. Nach Einschätzung von UN-Generalsekretär António Guterres und den einschlägigen wissenschaftlichen Sachstandsberichten bleibt der Menschheit ein knappes Jahrzehnt, um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Galten die 1920er Jahre des vergangenen Jahrhunderts aus einer westlich dominierten Weltsicht wahlweise als „années folles“, als „roaring twenties“ oder als „goldene Zwanziger“, könnte die nun vor uns liegende Dekade als „grüne Zwanziger“ in die Geschichte eingehen – und dies durchaus aus globaler Perspektive!