Am 11. November 2020 hat Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und stellvertretende Vorsitzende des Rats für nachhaltige Entwicklung (RNE) an einer Veranstaltung zur Nutzung von „grünem“ Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen teilgenommen. Auf die Vorstellung der Wasserstoffstrategie des Landes NRW durch Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und Martin Theben vom Ministerium folgte eine angeregte Podiumsdiskussion zwischen Vertreter*innen des DGB, des BUND und der Wirtschaft über die Chancen der Wasserstoffwirtschaft und wie groß ihr Beitrag zu einer sozialökologischen Transformation sein kann. Imme Scholz argumentierte, dass für das Industrieland NRW „grüner“ Wasserstoff unverzichtbar sei, um industrielle Wertschöpfung im Land klimaneutral zu gestalten und damit auch im Land zu halten. Eine nachhaltige Energieversorgung müsse sich aus vielfältigen Quellen speisen und sowohl angebots- wie nachfrageseitig passgenau sein. Gleichzeitig seien aber die Chancen und Risiken der Produktion und Nutzung von Wasserstoff für viele Menschen unbekannt. Bedenken mit Blick auf Sicherheit und Klimaneutralität von Wasserstoff entlang der gesamten Produktions- und Nutzungskette müssten ernst genommen werden. Es sei wichtig, Konflikte mit anderen klima-, umwelt- und entwicklungspolitischen Zielen zu benennen, die durch Wasserstoffnutzung und Importe entstehen könnten, und einen Korridor für ethisch zulässige Lösungsansätze zu erarbeiten. Dies müsse in einem offenen und transparenten Dialog geschehen. Der RNE habe deshalb vorgeschlagen, Nachhaltigkeitskriterien zeitnah für die Markteinführung von Wasserstoff Nachhaltigkeitskriterien zu erarbeiten, für Produktion, Transport und Lagerung von Wasserstoff wie damit verbundenem Kohlenstoff bzw. Kohlendioxid. Bei Importen aus Entwicklungsländern gehöre dazu auch die Ermöglichung der verbesserten Energieversorgung vor Ort, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Achtung der Zugangsrechte zu Wasser und Land.
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Dies ist ein Beitrag des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE).