Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu. Für die Bonner Allianz war es ein zentrales, denn wir haben unser 5-jähriges Jubiläum begangen. Nutzen wir den Moment und schauen gemeinsam auf die bisherigen Meilensteine der Bonner Allianz zurück:
Seit ihrer Gründung im Jahr 2017 auf der COP23 hat die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung sich in der Institutionenvernetzung und in übergreifender Zusammenarbeit zu Nachhaltigkeitsthemen zu einer starken Marke im Großraum Bonn etabliert. Zu diesen Themen zählen gerade auch solche, die unseren Blick auf gesellschaftliche Transformationen und nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften und ihren Systemen herausfordern und verändern, wie z.B. technologische Innovationen und alternative Nachhaltigkeitskonzepte.
Im Jahr 2019 hat das Team aus der damals neu etablierten Geschäftsstelle (Sandra Gilgan und Una Kliemann) und dem wissenschaftlichen Direktor (Jakob Rhyner) begonnen, mit einer Vielzahl von netzwerkorientierten Formaten gemeinsame Forschung und Strukturen im Netzwerk aufzubauen. Als Pilotprojekt startete „digitainable – Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, um die bislang wenig betrachtete Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Sinne der UN Agenda 2030 zu eruieren. Das Projekt wurde Mitte 2022 erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis ist das “Digitainability Assessment Framework”, ein umfassendes System zur Bewertung der Nachhaltigkeit digitaler Werkzeuge und Dienste. Ein Folgeprojekt ist mit einem Industriepartner im Gespräch.
In den Zeiten digitaler Corona-Distanz in 2020 ist die Bonner Allianz im Themenkomplex Mobilität und Migration näher zusammengerückt. Auf Basis einer breiten Forschungskartierung sind gut etablierte Strukturen und auch Lücken im Zusammenwirken sowie im Transfer angeschaut und diskutiert worden. In 2022 sind diese Überlegungen unter der Federführung des BICC in einen gemeinsamen Antrag für eine thematisch ausgerichtete Kooperationsplattform eingeflossen.
Im Jahr 2021 hat die Geschäftsstelle der Bonner Allianz eine neue Programmlinie „Sustainability – Looking beyond 2030“ gelauncht. Diese Programmlinie ist eine Plattform für die Partnerinstitutionen, um unabhängig von bestehenden Forschungsprojekten und -agenden eigene Arbeiten und Ansichten mit Blick auf Zukunftsaufträge der Nachhaltigkeitsforschung und eine Post-2030-Nachhaltigkeitsagenda einbringen und diskutieren zu können. Ziel ist es, den Diskurs zu diesen Themen in der Forschungslandschaft anzuregen und die Forschung in die Lage zu versetzen, sich in diesen wichtigen Fragen stärker Gehör zu verschaffen. Die Idee entstand aus der produktiven Zusammenarbeit mit der neuen Initiative „Well-being, Innovation, Sustainability, Equity (WiSE) Transformation“ an der UNU-EHS. Darüber hinaus ist nach erfolgreicher Etablierung der netzwerkinternen Arbeitsgruppe „Alternative Nachhaltigkeiten“ unter Federführung der Universität Bonn in 2022 zur Vertiefung entsprechender Forschungsarbeiten eine DFG-geförderte Arbeitsgruppe zum Thema „Alternative Sustainabilities. Between local contexts and global measures“ bewilligt worden, die vom Deutschen Komitee für Nachhaltigkeitsforschung in Future Earth gehostet wird (an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik).
Damit sind im Jahr 2022 für die Bonner Allianz einige zentrale Meilensteine aus der Phase des Aufbaus und der Konsolidierung in die thematische Vertiefung und strukturelle Verankerung gegangen. Auch ist das Kooperationsumfeld von einem Zuwachs an Expertise und Praxisarbeit zu Nachhaltigkeit, insbesondere auch als institutionelles Transformationsprinzip, gezeichnet. Das zeigt das in 2022 zusammengetragene Informationsblatt „Wege zur Nachhaltigkeit in der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung“.
Nach diesen Erfolgen darf sich die Bonner Allianz nun neue Ziele setzen. In diesem Sinne wird das Jahr 2023 für das Netzwerk ein spannendes, in dem gemeinsam neue Horizonte der Zusammenarbeit exploriert und eruiert werden. Die Geschäftsstelle wird ihre Arbeit einstellen und die Bonner Allianz wird vom Wissenschaftlichen Direktor Jakob Rhyner und seinem Büro geleitet.
Sandra Gilgan und Una Kliemann werden sich im Rektorat der Universität Bonn dem Aufbau des Forschungsverbunds „Bonn Research Alliance“ (BORA) widmen, der darauf abzielt, die regional ansässigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen der vier großen Forschungsgesellschaften in Deutschland (Fraunhofer, Helmholtz, Leibnitz, Max Planck) und weitere, z.B. die Partner der Bonner Allianz, stärker mit der Hochschullandschaft zu vernetzen.
Das Team der Geschäftsstelle der Bonner Allianz wünscht fröhliche Festtage, einen erholsamen Jahreswechsel und einen guten Start in das Jahr 2023!
Jakob Rhyner, Sandra Gilgan, Waltraud Eßer, Una Kliemann & Roza Helin Dere